Tansania & Zanzibar – Auf den Spuren der Massai und der Legende Freddy Mercury

Das Wetter draußen zeigt sich in typisch nassgrauer Novemberlaune, als ich am 24.11.2018 meine Reise in das magische Tansania und im Anschluss zur Gewürzinsel Sansibar antrete. Nicht nur ein kompletter Szenenwechsel soll mich erwarten, auch emotional werde ich in den kommenden 12 Tagen tief berührt sein von Weite, Stille, Menschen, Kultur und einer unglaublichen Tiervielfalt. In einem entspannten Tagesflug mit KLM über Amsterdam nähert sich unser Flieger im Sonnenuntergang dem internationalen Flughafen Kilimanjaro. Fast bin ich da und ich spüre, wie sich eine tiefe Afrika-Sehnsucht bei mir einstellt. Bei Ankunft werde ich bereits von einem Fahrer erwartet, der mich in einer knappen Stunde zu meiner ersten Unterkunft bringt.

In der ersten Nacht wohne ich im Arusha Serena Hotel am Lake Duluti – eine koloniale Hommage an eine vergangene Ära mit reizendem Personal, einem eleganten Service und geräumigen stilvollen Zimmern in halbrunden Bungalows ohne jegliche Ablenkung außer der Natur. Ankommen, durchatmen, genießen – ich stelle mich auf Safari-Modus ein und als typisches Ritual trifft sich unsere Reisegruppe der kommenden Woche zum Einstieg in die gemeinsame Reise abends an der Bar, um auf die kommenden Tage bei Gin Tonic & Co anzustoßen. Es zieht mich heute bald in mein weiches Bett, denn der kommende Tag soll früh starten.

Am Morgen des 25.11.2018 werden wir von unserem deutschsprachigen Fahrer Joachim und seinem Kollegen in Empfang genommen und unsere großartige Reise beginnt. In den kommenden 2 Stunden ziehen diverse Massai Dörfer mit ihren Lehmhütten an uns vorbei. Menschen in bunten Kleidern und kleine Kinder winken uns fröhlich zu und ich staune über die Zufriedenheit, die ich hier spüren kann. Es geht weiter in den Tarangire Nationalpark, den ganzjährig „gedeckten Esstisch“ für Raubtiere und bekannt für die größte Population wildlebender Tiere außerhalb des Serengeti Ökosystems. Wir werden nicht enttäuscht. Innerhalb kürzester Zeit präsentieren sich Elefanten, Giraffen, Zebras, Löwen und Antilopen, als hätten sie sich zu einem Fotoshooting nur für uns verabredet.

Mitten im Busch im Olivers Camp stärken wir uns mit einem kraftvollen Mittagessen und während ich den Ausblick auf die weite Buschlandschaft genieße, wünsche ich mir als Krönung für heute noch eine „Katze im Baum“. Es ist unglaublich, aber keine 10 Minuten später weißt unser Guide uns auf einen kräftigen Baum hin, auf dem sich – faul und gähnend – ein Leopard räkelt.

Unsere Tour neigt sich dem Ende zu und heute übernachten wir im Nimali Tarangire Camp – ein Abenteuer an sich: Mitten im Busch und privatem Konzessionsgebiet gelegen, warten 10 prachtvolle Zelte auf Holz-Plattformen zum die Seele baumeln und sich von der Natur überraschen lassen. Hier sind sogar Nacht-Pirschfahrten und Bushwalks möglich. Für jeglichen Komfort ist gesorgt und wer einmal so genächtigt hat, wird die verzaubernde Atmosphäre nie mehr vergessen. Unser Abendessen nehmen wir am warmen Lagerfeuer ein, lassen die Bilder des Tages nachwirken und ich spüre – jetzt bin ich mittendrin – in der Tiefe Afrikas.

Am 26.11.2018 geht es nach einem Buschfrühstück weiter in Richtung Lake Manyara. Wir stoppen zwischendurch für einen kleinen Spaziergang durch das Dorf Mto Wa Mbu, einem bunten kleinen Village mit eifrigen Händlern, lachenden Menschen, einem kleinen Markt, herrlich handgefertigtem Kunsthandwerk und umgeben von Bananenplantagen und Reisfeldern. Für mich ein Highlight: das Mittagessen mit einigen Einheimischen – Verkostung lokaler Produkte und einfach ins Plaudern kommen, übereinander staunen und eine andere Lebensform kennen lernen.

Direkt im Anschluss geht es in den Lake Manyara Nationalpark und wir tauchen ein in das großartige Busch- & Wetland, das angeblich die größte Biomasse der Welt an Säugetieren beherbergt. Auch hier begegnen wir Hippos, Flamingos und Baumlöwen, die von der exponierten Lage einen hervorragenden Blick haben. Weiter geht es nach Karatu, wo wir auf der Gibbs‘ Farm übernachten, die als eine der besten Unterkünfte in Tansania überhaupt gilt. Eine liebevoll gepflegte Gartenanlage, eine Premiumaussicht auf Kaffee- & Gemüseplantagen, ein exzellenter Service und Kuschelunterbringung deluxe sorgen dafür, dass ich eigentlich gar nicht mehr abreisen will. Auch kulinarisch kommt mein Gaumen hier zum Träumen mit frischesten Zutaten und außergewöhnlich feinen Gerichten. Hier steht das Verwöhnprogramm des Gastes absolut im Vordergrund und wer doch mal länger bleiben will, freut sich sicher über die Planungen der Gastgeber rund um einen erfrischenden Pool und ein Genießer-Spa.

Im Morgengrauen des 27.11.2018 starten wir auf unsere Tour zum Kraterrand des spektakulären Ngorongoro Kraters mit seinen Großwildherden. Übernachtet wird heute in der Ngorongoro Sopa Lodge. Ich lasse den Tag am kühlen Pool mit Königsaussicht auf den gewaltigen Krater ausklingen, spüre, atme und fühle mich unendlich lebendig.

Früh geht es auch am 28.11.2018 bereits um 6 Uhr morgens los, um in den Ngorongoro Krater einzutauchen. Bei der Fahrt in der Krater erwartet uns eine klassische „Afrikanische Massage“, als wir über die Geröllpiste tiefer und tiefer in die wilde Natur fahren, aber ich bin schnell getröstet, denn auch hier lassen unsere wilden Freunde uns nicht im Stich: Zebras, Giraffen, Antilopen, Flamingos und Löwen begegnen uns, immer wieder recht unbeeindruckt von den fremden Besuchern. Spannend, dass wir auch Kuhherden der Massai beobachten können, die sich unter die Wildtiere mischen. Wir entschließen uns gegen Mittag zu einer Wanderung am Kraterrand mit einem Ranger des Nationalparks. Im Angebot gibt es leichte bis anspruchsvolle Touren über mehrere Stunden. Mein Blick richtet sich geschärft auf die kleinen Bewohner des Parks: Vögel, Insekten und auch seltene Pflanzen.

Unsere Fahrt geht weiter in die Serengeti mit einer Safari en route. Wir erreichen unsere nächste Unterkunft im glutroten Sonnenuntergang: das malerische Sametu Zelt-Camp und auch hier beenden wir den Tag am Lagerfeuer mit Dinner unter den Sternen.

Unser Safaritag am 29.11.2019 startet noch in der Dunkelheit. Bei unserer heutigen Safari begegnen wir den ersten Herden der Great Migration, die dieses Jahr ungewöhnlich weit im Westen auftauchen. Mein persönliches Highlight ist eine große Elefantenherde mit knapp 30 Tieren, die entspannt und in ihrem völlig eigenen Tempo unseren Weg kreuzen. Daneben begegnen wir fast allen Big 5, Marabus (Teil der Ugly 5) und einer Leopardenschildkröte (Teil der Small 5). Die Zeit verrinnt wie im Flug und ich kann mich nicht satt sehen. Dennoch geht der Tag zu Ende. Heute übernachten wir im Hotel Melia Serengeti. Wer gerne im Hotel wohnt auf einer Safari ist hier genau richtig. Die Zimmer sind hochwertig ausgestattet, ein Pool lädt zur Erfrischung ein und das Restaurant bietet abwechslungsreiche köstliche Themenbuffets.

Es geht noch ein bisschen früher: Am 30.11.2018 klingelt mein Wecker um 3:45 Uhr und nur 45 Minuten später brechen wir zu einem Krönungsmoment der Reise auf: eine Ballonfahrt zum Sonnenaufgang über der Serengeti, für mich ein wirklich einzigartiges Erlebnis, als wir in der Stille, der magisch violett blauen Kühle des Morgens in die Höhe schweben. Die Kulisse? Mir fehlen die Worte, denn es raubt mir den Atem bei dieser Schönheit, aus der Vogelperspektive betrachtet.

Mit etwas Glück kann man einige Tiere von hier oben entdecken, aber an sich geht es um das Panorama, das mit seinen Weiten, Bergen, Lichtern und Schatten einfach zum Niederknien schön ist. Nach der Landung wird Champagner gereicht und ja – mir ist zum Feiern nach diesem so besonderen Flug in den Himmel Afrikas. Es folgt ein Frühstück mitten im Busch, bequem an Tischen und Stühlen und selten hat der starke Kaffee, heiße Eier und frisches Brot so lecker geschmeckt wie an diesem Morgen.

Am Nachmittag wartet eine weitere Safari auf uns und alte Bekannte wie Elefanten, Zebras, Löwen, Geparden, Giraffen, ein Krokodil und Hippos begegnen uns und werden für die Ewigkeit auf den Kameras gebannt. Unsere Gruppe fiebert von Mal zu Mal, wer wird wohl als Nächstes eines der wunderbaren Tiere entdecken. Wie kleine Kinder beobachten wir angestrengt die Umgebung und begeistern uns für jedes neue Motiv, wie zum Beispiel 2 Leoparden in einem Baum. Das ängstliche Jungtier suchte sofort das Weite, die Mutter ließ sich nicht aus der Ruhe bringen und fing an das Junge zu rufen, bis es wieder angetrottet kam. Erst dann bewegte sie sich selbst vom Ast und beide verschwanden gemeinsam in den Busch – Erziehungsmaßnahme leopardisch. Heute Nacht wartet das Siringit Serengeti Camp auf uns: Luxus pur in geräumigen Zelten mit hinreißender Ausstattung, einer gemütlichen Lounge am Abend und sehr guter Küche. Ganz privat lasse ich für mich den Tag auf meinem eigenen Holzdeck ausklingen, schaue in den Sternenhimmel, lausche den Geräuschen der Nacht und meinen ganz eigenen Emotionen dieser Reise.

Am 01.12.2018 beginnt der Tag für uns wieder mit einer kurzen Pirschfahrt und wird begleitet von einem herrlichen Sonnenaufgang zum Frühstück. Heute fliege ich mit einem Kleinflugzeug weiter nach Arusha und verabschiede mich vorerst von meiner Gruppe und unseren Fahrern am Seronera Flughafen. In Arusha angekommen geht es für mich zum Lunch in die Arusha Coffee Lodge, eine Anlage auf einer eigenen Kaffeeplantage. Nachmittags wartet eine Fahrt in den Arusha Nationalpark auf mich, wo ich heute in der Hatari Lodge nächtigen werde, eine prominente Unterkunft, denn hier wurde 1962 der Film „Hatari“ mit Hardy Krüger und John Wayne gedreht. Schön dabei ist, die Lodge hat sich den Charakter von einst bewahrt, sprich – ich habe das Gefühl in die einstige Filmkulisse einzutauchen. Die Atmosphäre ist entspannt, das Personal herzlich, das Essen sehr gut und ich fühle mich schlicht wohl und willkommen.

Nach dem Frühstück heißt es Abschied nehmen vom tansanischen Festland. Ich werde zum Kilimanjaro Airport gebracht und fliege von dort in ca. 1 Stunde nach Zanzibar, auf die berühmte Gewürzinsel im Indischen Ozean und einstige Heimat der Queen-Legende Freddy Mercury.

Ein kompletter Szenenwechsel erwartet mich und auch das Klima hat sich komplett verändert. Als ich das Flugzeug verlasse, atme ich heiß-schwüle Luft ein, die Luftfeuchtigkeit ist gewaltig und so entledige ich mich meines leichten Pullovers, inhaliere das kraftvolle Sonnenwetter und setze mir die Sonnenbrille auf die Nase. Auch hier wartet für die kommenden Tage ein eigener Fahrer auf mich, der mich in ca. 45 Minuten in den Norden der Insel bringt, wo ich für die beiden kommenden Nächte im Essque Zalu Hotel residieren darf, einem Palast an Komfort, Eleganz und Understatement mit Endlosblick auf das Türkis-Blau des Ozeans und einer leichten Meeresbrise.

Am 03.12.2018, während zu Hause die ersten Schneeflocken fallen, genieße ich den puren Müßiggang am Meer, mit den nackten Zehen im Sand, der Sonne auf der Haut und den Kopf voller herrlicher Erinnerungen. Ein perfekter Tag, um das Erlebte zu verankern.

Weiter geht es am 04.12.2018 Richtung Südosten in den Breezes Beach Club. Auch hier warten weiße Sandstrände und glasklares Wasser auf mich. Also ziehe ich die Schuhe aus und gehe direkt Richtung Strand, wo ich einem Mitarbeiter des Water Clubs begegne, der mich kurzerhand auf einen Katamarantrip einlädt und ich somit die Möglichkeit bekomme, auch noch einen erfrischenden Schnorchelausflug zu erleben. Da die Unterwasserwelt in der Nähe des Strandes nicht so spektakulär ist, entscheide ich mich für eine Schnorcheltour am nächsten Morgen.

Mein letzter Tag, der 05.12.2018, bricht an und wie geplant fahre ich mit einem Zanzibar-Taxi zur Bootsanlegestelle. Wir waten durch das glasklare Wasser zu unserem Gefährt, den Blick nach unten gerichtet, um nicht in die zwar schönen, aber auch schmerzhaften Seeigel zu treten. Auf geht es zur sogenannten Blue Lagoon. Hier warten unzählige bunte Fische und Korallen auf mich und ich weiß gar nicht, in welche Richtung ich meinen Blick unter Wasser zuerst richten soll. Für mich – nach diesem Erlebnis – ein absolutes Muss in Zanzibar. 2,5 Stunden plantschen wir im kühl-warmen Wasser bevor es zurück geht, wo für mich der Abend im nahe gelegenen Baraza Resort ausklingt, mein letztes feines Domizil dieser Reise. Typisch Zanzibar besticht das Resort durch seine kraftvoll farbigen, orientalischen Bauten und einer passenden sehr geschmackvollen Einrichtung. Ein letztes Mal blicke ich in das funkelnde Firmament des afrikanischen Nachthimmels, koste die würzigen und leckeren Speisen, schwelge in den Erlebnissen der letzten Tage und schwöre mir, ich komme in jedem Fall wieder.

Am 06.12.2019 habe ich vor dem Abflug noch Zeit, Stone Town zu besichtigen, die kleine charmante Hauptstadt von Zanzibar mit viel Geschichte und Kultur. Ich gehe dann doch noch auf Spurensuche nach Freddy und stelle mir vor, wie er als kleiner Junge durch die Straßen rannte und heranwuchs. Ein netter älterer Herr, ein Deutsch sprechender Guide, führt mich durch die kleinen lebendigen Gassen und Märkte der Stadt und bietet mir einen Einblick in die spannende Geschichte der Insel. Mit diesen letzten Eindrücken nehme ich Abschied von Zanzibar und heim geht es mit dem KLM Nachtflug über Amsterdam ins winterlich kalte München.